
AEROVONS
World of You: The Complete Recordings
Grapefruit / Cherry Red Records
1966, als Tom Hartman (Sänger, Songwriter und Gitarrist) gerade mal 14 Jahre alt war, gründete er mit Freuden The Aerovons. Drei Jahre später nahmen die aus St. Louis, Missouri, stammenden Beatlesfans in den Abbey Road Studios in London ihr Debüt auf. Ein Traum wurde war. Soweit so gut. Leider sah das Werk erst 2002 eine nicht offizielle Veröffentlichung in Schweden. Die erste offizielle folgte ein Jahr später auf RPM Records unter dem Titel «Resurrection». Weitere folgten. Was war geschehen? Wegen persönlicher Probleme der Bandmitglieder cancelte Parlophone die Veröffentlichung des Albums. Bloss zwei Singles wurden herausgegeben. Die 2-CD Compilation «World of You: The Complete Recordings» fasst jetzt zum ersten Mal alle Aufnahmen der Band zusammen. Enthalten sind auch Soloaufnahmen von Tom Hartmann. Sicherlich hört man den Songs den Einfluss der Beatles an allen Ecken und Enden an. Trotzdem ist es erstaunlich, welche Klasse Tom Hartman in so jungen Jahren als Songwriter an den Tag legte. Die Single «World of You», eine grandiose Barockpop-Nummer im Fahrwasser von Left Banke hätte mit richtiger Promotion Charts-Chancen gehabt. Auch «Resurrection», mit offensichtlichen Anleihen an «Across The Universe» von den Beatles, ist eine grandiose Nummer. Auf der zweiten CD verdienen Songs wie der Ohrwurm «Stopped!», die Ballade «A Little More», das ELO gefärbte «Shades Of Blue», das Beach Boys angehauchte «The Way Things Went Tonight», «Swinging London», eine Rückschau auf ihre Zeit in London und die Psych-Pop-Nummer «Mary’s Purple Village» mehr als nur Respekt. Tom Hartman hat mehr Talent im kleinen Finger als viele in ihrer ganzen Hand. Kein Füllmaterial. Die Aufnahmen reichen von 1971 bis 2024. Hartman hat sich sein Talent bis heute bewahrt. «World of You: The Complete Recordings» ist bedingungslos allen Beatlesfans und darüber hinaus empfehlenswert. Im sehr informativen Booklet finden sich übrigens noch charmante Anekdoten über die Treffen der Aerovons mit den Beatles.
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