Scott Vogel, Sänger der Hardcore-Legende Terror, hat uns ein paar Einblicke in ihr neues Album „Pain into Power“ gewährt. Es ist wütend, schnell, aggressiv – nichts anderes haben wir erwartet – aber es war der Band auch wichtig, ein paar Lichtblicke zu schaffen. Vieles, was in den letzten Jahren passiert ist, ist mehr als ernüchternd, aber solange man Teil einer starken Community ist, kann man so Einiges bewältigen.
Tracks: Inwiefern unterscheidet sich „Pain into Power“ von eurem letzten Album „Total Retaliation“? War es euch wichtig, den Sound beizubehalten, den eure Fans von euch erwarten?
Scott: Ich glaube nicht, dass wir wirklich versuchen, uns an das zu halten, was die Leute erwarten. Es ist eher so, dass wir einen Weg gefunden haben, den wir lieben und an den wir glauben. Das heißt nicht, dass sich die Dinge nicht ändern, aber Terror fühlt sich wohl in dem Fundament, das wir aufgebaut haben. Ich denke, dass diese Platte ein bisschen mehr auf den Punkt gebracht und ursprünglicher sein könnte. Wir zeigen die Rohheit und Aggression mehr als bei den letzten Veröffentlichungen.
Tracks: “Pain Into Power” ist ein extrem aggressives Album. Gibt es trotzdem etwas Positives, das ihr vermitteln möchtet?
Scott: Ja. Der Titel ist positiv und ermutigend. Es gibt Momente der Hoffnung auf diesem Album, aber sie werden überschattet von der Wut und Hoffnungslosigkeit der letzten Jahre. Das Klima, in dem wir diese Platte geschrieben haben, war rau, aber wir haben versucht, kleine Lichtblicke zu finden.
Tracks: Gab es in den letzten Jahre Ereignisse, die euch besonders wütend machten? Wie habt ihr sie auf dem Album thematisiert?
Scott: Wenn ich mir den Text des Liedes “On the Verge of Violence” ansehe, dann werden viele soziale und persönliche Probleme angesprochen, die ich in den letzten Jahren gesehen und gespürt habe. Die rassistischen Spannungen in den USA waren unübersehbar. Selbstmord berührte jeden, den ich kenne. Die Pandemie hat Menschenleben gekostet und die Welt in vielerlei Hinsicht gespalten und gleichzeitig so viel wirtschaftlichen Stress und allgemeine Unsicherheit verursacht. Und jetzt der Krieg. Es war ein verdammter Albtraum, der nicht enden will.
Tracks: Welche Reaktion erhofft ihr euch von euren Fans, wenn sie „Pain into Power“ hören?
Scott: Dass die Musik in ihren Köpfen wie ein Vorschlaghammer einschlägt und die Texte sie zum Nachdenken und Fühlen anregen und sie auch wissen lassen, dass sie nicht allein sind.
Tracks: Was wollt ihr den Kids da draußen mit eurer Musik sagen?
Scott: Dass Hardcore eine Community ist, die weiterbildet und den Geist füttert. Dass dies mehr ist als Musik. Und mehr als die Aggression und Angst, die ein*e Außenstehende*r auf den ersten Blick sehen würde. Die Kraft dieser Szene und die Menschen, die wir getroffen haben, haben unser Leben geprägt und tun es auch weiterhin.
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