5 Fragen an Drug Church

Am 12. März 2022 brachten Drug Church ihr neues Album raus. Wir sprachen mit Sänger Patrick Kindlon über Kunst, Chaos und Radiomusik.

Tracks: Euer Album heißt „Hygiene“. Was bedeutet der Titel für euch?

Patrick: Während der Pandemie ging es mit der „Psycho-Hygiene“ vieler meiner Freund:innen ganz schön bergab. So wollte ich keinesfalls enden. Ich bin langsam zu alt, um in so einen Zustand der Verwahrlosung zu verfallen. Ich würde mich wahrscheinlich nicht davon erholen. Ein Album zu schreiben war das Beste, was mir passieren konnte.

Tracks: Viele Songs auf dem Album drehen sich um die Beziehung zwischen Kunst und ihre:n Adressatin bzw. Adressaten? Wie würdest du denn dein Verhältnis zu Kunst beschreiben?

Patrick: Ich versuche es unverfälscht anzugehen. Nur ich und die Arbeit. Das, was meine natürliche Reaktion dazu ist, behalte ich. Ich lasse es nicht zu, dass das Verhalten anderer Leute mir diese Beziehung wegnehmen – selbst wenn diese Leute diejenigen sind, die diese Kunst produziert haben.

Tracks: Bei “Premium Offer” hören wir Carina Zachary von Husbandry. Wie kam diese Kooperation zustande?

Patrick: Bei “Cheer” war sie auch dabei. Sie hat eine gewaltige Stimme, aber, was noch wichtiger ist, sie setzt sie sehr clever ein. Sie ist vielseitig. Außerdem ist sie einfach jemand, mit dem du gerne in Verbindung gebracht werden möchtest. Im Moment herrscht so ein großer Druck auf Musiker:innen, sich perfekt zu geben; aber nicht mit ihr! Sie ist sehr geradlinig und das macht eine Kollaboration mit ihr richtig bereichernd.

Tracks: Du sagtest einmal, dass ihr Radiomusik spielt, „die man nicht im Radio spielen kann“. Was genau ist deine Interpretation von „Radiomusik“?

Patrick: Dass sie zugänglich ist. Sie hat keine Hürden. Die meiste Musik, die ich höre, setzt voraus sich in dem jeweiligen Genre ein bisschen auszukennen, um sie genießen zu können. Pop- oder Radiomusik hat diese Schranke nicht. Die meisten Drug-Church-Songs lösen unmittelbar dieses „Ja, ich versteh’s“ à la Radiomusik aus. Die Details verhindern es allerdings, das sie im Radio gespielt werden.

Tracks: Kannst du uns noch kurz etwas über das Artwork von „Hygiene“ erählen?

Patrick: Die Gestaltung des Artworks haben wir den gleichen Personen anvertraut, die auch „Cheer“ gemacht haben. Für mich bedeutet es einfach der Gedanke, dass Dinge von Natur aus messy und durcheinander sind, du sie aber mit nur ein wenig Organisation in etwas Interessantes verwandeln kannst.

Foto Credit (c) Ryan Scott Graham

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