Schon ein paar Wochen vor dem Konzert meldete der Veranstalter „Sold Out“ und so konnte man sich auf einen stimmungsvollen Auftritt des Fünfers aus Kalifornien freuen, der an diesem nassgrauen Novembertag etwas Wüstenrock in die Schweiz brachte. Somit pilgerten 5000 Musikfans in die Samsung Hall, am Stadtrand von Zürich gelegen, und erfreuten sich zunächst am Schlangenstehen am Bierstand und an der Garderobe (aber was will man erwarten, wenn eine Venue ausverkauft ist?). Allerdings wurde es in der Halle selber nie allzu voll und im hinteren Bereich der Halle konnte man auch während des Auftritts von Queens Of The Stone Age gut zirkulieren.
Doch nun der Reihe nach: Als Support agierte die punkig angehauchte Indie-Band Broncho aus Oklahoma/USA und machte ihre Sache ganz anständig, doch konnte der Vierer in der relativ kurzen Spielzeit keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Nach einer speditiven Umbaupause legten Queens Of The Stone Age kurz nach 20.30 Uhr mit „If I Had A Tail“ los. Josh Homme, Frontmann, Gitarrist und Sänger zog alle Blicke auf sich – während er in einem Holzfällerhemd bunt herüberkam, waren seine vier Mitstreiter allesamt dunkel gekleidet und erschienen wie seine Adlaten. Auch war der Bewegungsradius von Josh wesentlich grösser, doch liess das Bühnenbild (beleuchtete Stäbe, welche inmitten der Band standen, sowie viel Trockenhaus) gewisse Bewegungen nur erahnen. Das Publikum zog sofort mit und die Stimmung in der Halle war sehr gut. Insbesondere zogen die älteren, wenn auch teilweise sperrigen Songs wie „Monsters In The Parasol“, Leg Of Lamb“ (beide von “Rated R“), „Avon“ (vom Debüt) sowie die vier dargebotenen Songs vom Überfliegeralbum und Bandklassiker „Songs For The Deaf“ (2002), nämlich „You Think I Ain’t Worth A Dollar, But I Feel Like A Millionaire“, „No One Knows“, „Go With the Flow“ sowie der Rausschmeisser „A Song For The Dead“, die besten Resonanzen nach sich. Doch auch die neuen Songs vom aktuellen Album „Villains“ zeigten die Band zwar von einer positiveren und fast schon tanzbaren Seite („Feet Don’t Fail Me“) und konnten auch live überzeugen.
Leider verzeichnete das Konzert im mittleren Drittel stimmungsmässig einen Taucher, als etwas schwierigere und vertracktere, dissonantere Songs von „Villains“ und dem Vorgängeralbum „… Like Clockwork“ gespielt wurden. Dennoch kann man von einem packenden Konzert einer der besten aktuellen Bands sprechen – die Spielzeit von ca. 100 Minuten mit 21 Songs verging auf jeden Fall wie im Flug. Nur der Drumsound hätte etwas satter sein können.
Review Laurent Giovanoli / Fotos Ian Keates
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