ASPHYX/MESSIAH/FLESHCRAWL/TOTAL ANNIHILATION/CONTORSION/HELLVETICA
15 JAHRE METAL MAYHEM, Samstag 17. September 2022, Kiff/Aarau
lg. Für die Sause zum 15-jährigen Bestehen des tollen Konzertveranstalters Metalmayhem, der hunderte von Shows von bekannten und unbekannteren Bands aus den Bereichen Metal aller Spielarten, Hardcore sowie Progressive Rock zumeist im Kiff in Aarau organisiert hat, wurde mit der grossen Kelle angerichtet. Jeweils drei Bands durften das Foyer und den Saal bespielen. Während für im Foyer drei tolle Schweizer Bands für eine volle Hütte sorgten und oben ein Obolus entrichtet werden musste, kann von einem durchs Band gelungenen Anlass bei sehr gut besuchten Konzerten gesprochen werden. Dies hat auch Metalmayhem auch nicht anders verdient!
Im Foyer zockten Total Annhilation aus Basel mit ihrem wirklich grossartigen und direkten Thrash Metal, Contorsion aus Sursee mit ihrem variablen Thrash sowie Hellvetica aus Lenzburg mit ihrem Crossover-lastigeren Sound. Die Hauptacts tummelten sich allerdings im Saal im 2. Stock. Los ging es bereits im sehr gut gefüllten Kiff mit den bayerischen Death Metallern Fleshcrawl um Urmitglied und Drummer Bastian Herzog. Fleshcrawl bestehen seit 1987 und tönen schwedischer als ihre Vorbilder (und hiessen früher mal Morgoth und dann Suffocation, doch die Namen waren bereits besetzt). Es wurde ein grossartiger Querschnitt durch das lange Schaffen der Band geboten und der neue Sänger Borisz Sarafutgyinov hat seine Sache hervorragend gemacht. Weiter ging es einer der Legenden aus des Schweiz überhaupt: Messiah konnten in ihren beiden Phasen in ihrem ersten Leben (die Phase aus den 80er Jahren mit „Hymn To Abramelin“ und „Extreme Cold Weather sowie diejenige aus den 90er Jahren mit den reinrassigen Death Metal-Killeralben „Choir Of Horrors“ und „Rotten Perish“) im Death- und allgemein Extremmetal-Umfeld eine langandauernde Duftmarke setzen, so dass sich die Truppe um Gitarrist Bröggi zu einer Reunion (im 90er-Jahre Line-Up) durchringen konnte, was nebst zahlreichen Shows bislang in ein Album („Fracmont“) und eine EP mündete. Live weiss die Besetzung mit dem neuen Sänger Marcus Seebach und dem Gitarristen V.O.Pulver (vor Urzeiten bereits ganz kurz bei Messiah aktiv, bekannt von Gurd und Poltergeist) sehr zu gefallen, was auch an diesem Abend im Kiff bestätigt wurde. In einer Stunde wurde ein sehr kompakter Querschnitt durch alle Schaffensphase in sehr eingespielter Manier geboten – Messiah war die beste Band des Abends. Geburtstagskind Steve Karrer an den Drums wurde zudem vom ganzen Saal gebührend abgefeiert. Was danach folgte, entsprach leider nicht ganz den Erwartungen. Asphyx, die Death Metal-Walze aus den Niederlanden, ist offenbar sehr knapp angereist, was in einen etwas langen Soundcheck vor der Show mündete, der nur schwer zu ertragen war. Die Band spielte sich dann durch eine sehr gute Setlist, welche Songs aller sechs Alben mit Sänger Martin Van Drunen enthielt (auch von den Klassikern „The Rack“ und „Last One On Earth”. Leider brillierte Van Drunen vor allem durch sehr lange Ansagen zwischen den Songs, so dass der Show der Druck immer wieder genommen wurde. Auch konnte der Sound nicht ganz überzeugen, so dass hier nicht vom besten Gig von Asphyx gesprochen werden kann. Toller Abend mit einem Gewinner: Danke an Metalmayhem für die bislang vielen und hoffentlich noch kommenden Konzertabenden.
Laurent Giovanoli
Photos by Tomi
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