REBECCA FERGUSON Heaven

REBECCA FERGUSON
Heaven
Sony

hh. Die letztjährige Finalistin der britischen Casting-Show „X-Factor“ begeisterte die britischen Musikliebhaber eindrücklich. Zwar erreichte sie „nur“ den zweiten Platz, aber ihre Karriere dürfte mit diesem Album die vom X-Factor-Gewinner Matt Cardle bei weitem übertreffen. Denn Ferguson hat weitaus mehr zu bieten als der normale Gewinner einer derartigen Casting-Show, nämlich musikalische Eigenständigkeit, eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert und Charisma ohne Ende. Zudem zeichnet sich die Sängerin auch als hervorragende Songwriterin aus, an allen hier enthaltenen Songs ist sie als Autorin beteiligt. Eine wichtige Voraussetzung, um die eigene Musik glaubhaft und authentisch zu präsentieren. Ferguson ist im Soul und R&B zu Hause, und selbst wenn es in den 70s-Disco-Bereich geht („Diamond To Stone“), orientiert sie sich nicht an europäischer Giorgio Moroder Plastikware, sondern lotet eindrücklich die Tiefen der Motown- und Stax-Grooves aus. Bei den meisten Songs ist als Co-Writer Eg White aufgeführt, der schon für Grosstaten von Adele und Duffy verantwortlich zeichnete. Schwachstellen gibt es hier praktisch keine, jeder Song hat Klasse und fasziniert durch Ferguson’s ausdrucksstarke Stimme und die grosse Portion Soul, die sie in jede Note legt. Auch wenn „Heaven“ durch und durch eigenständig ist, beackert Ferguson damit erfolgreich das verwaiste Amy Winehouse Feld und wird von den Fans der verstorbenen Sängerin mit offenen Armen empfangen werden. Rebecca Ferguson beweist mit diesem Album eindrücklich, dass sie die Klasse und auch die Ambitionen hat, zu den ganz Grossen aufzusteigen. Und speziell in den USA sollten ihr dafür alle Türen weit offen stehen, denn sie klingt durchaus wie eine moderne und junge Version von Diana Ross. Und das ohne Anbiederung oder zu kopieren. Mehr gibts nicht zu sagen. Klasse Album einer Klasse Sängerin am Anfang zu Superstar-Ruhm!

Hanns
About Hanns Hanneken 528 Articles
Hanns, der Gründer von TRACKS, ist der CH-Musikszene seit den 80er-Jahren als Produzent, Musiker und Redaktor eng verbunden. Er war jahrelang Chefredaktor des Schweizer Musikmagazins MUSIC SCENE, des deutschen Magazins MUSIK SZENE und arbeitete für u. a. MUSIK EXPRESS, METAL HAMMER.