JACK WHITE Boarding House Reach

JACK WHITE
Boarding House Reach
Third Man Records/Musikvertrieb

Nach “Blunderbuss“ und „Lazaretto“ ist “Boarding House Reach“ die logische Konsequenz. Trotzdem wird Jack White in vielen Köpfen wahrscheinlich noch mit „The White Stripes“ und coolem Gitarrenrock in Verbindung gebracht. Das Letztere findet man auch auf “Boarding House Reach“, die Handschrift von Jack White ist unverwechselbar, aber viele andere Dinge sind in den Vordergrund getreten. Jack White scheint nachdenklich (siehe “Everything You‘ve Ever Learned“), vielleicht ist er auch ein Zeitreisender geworden (siehe “Get In The Mind Shaft“). Einflüsse hat es von überall, es gibt Trommeln, Gospel, Orgeln, E-Gitarren und einiges an Elektronik. Das Album ist ein Wildwuchs von Melodien, Geräuschen und Gefühlen. Dem Ganzen haftet etwas Experimentelles an, vielleicht ist es auch so etwas wie Zukunftsmusik, die man erst in ein paar Jahren verstehen wird. Eine ruhige Minute findet man selten. Vieles erinnert an Gedichte besonders “Abulia and Akrasia“ und “Ezmerelda Steals The Show“. Oft wird man dazu verführt, den Songs eine eingängige Melodie zuzuschreiben wie zum Beispiel “Corporation“, diese Melodie aber früher oder später gern mit obskuren Elementen angereichert wird oder grundsätzlich zu verzerren ist. “Boarding House Reach“ ist zugleich alles und nichts, und stellt nicht den Anspruch, verstanden zu werden.

Kelly
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